Brünstig

[1225] Brünstig, -er, -ste, adj. et adv. 1. Eigentlich, brennend, in welcher Bedeutung aber dieses Wort nicht üblich ist. 2. Figürlich. 1) Heiß, doch nur im Oberdeutschen. Ein heiß brünstig Jahr, Bluntschli. 2) Von einem hohen Grade der Leidenschaften, besonders der Liebe, des Verlangens u.s.f. Eine brünstige Liebe. Ein brünstiges Verlangen nach etwas haben. Brünstig im Geiste, Röm. 12, 11, von einer lebhaften Andacht durchdrungen. Voll brünstiger Dankbarkeit strecke ich meine Hände zur Vorsicht aus. In dieser edlen und anständigen Bedeutung ist dieses Wort im Hochdeutschen üblicher als das Hauptwort, ob es gleich auch von den Thieren gebraucht wird, wenn sie heftig nach der Begattung verlangen. Brünstig seyn, werden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1225.
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