Brante, die

[1157] Die Brante, plur. die -n, bey den Jägern, die Klauen an den Vorderfüßen, oder in der Kunstsprache, an den Armen des Bären, und in weiterer Bedeutung auch dessen Arme oder Vorderfüße selbst. Auch die Klauen des Wolfes, werden von einigen Branten genannt.

[1157] Anm. In einigen Mundarten lautet dieses Wort auch Branke und Pranke. In dem Lateine der mittlern Zeiten bedeutet Branca, Brancea, Brancia, Brancus, Branchea, Branchia u.s.f. nicht nur die Klauen an allen Raubthieren und Raubvögeln, sondern auch das Querholz an einem Kreuze, die Äste eines Baumes, den Kinnbacken u.s.f. daher Frischens Ableitung von wrangen, ringen, hier wohl nicht fruchtbar genug ist. Im Hannöverischen ist Prange ein großer Stock, eine Stange. S. auch Ranke und Ranken. Die im gemeinen Leben übliche figürliche Redensart, einem immer auf den Bränden liegen, ihm immer auf dem Halse liegen, nahe um ihn seyn, gehöret ohne Zweifel auch hierher.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1157-1158.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika