Cabinett, das

[1291] Das Cabinếtt, des -es, plur. die -e, aus dem Franz. Cabinet; überhaupt ein jedes kleines und geheimes Zimmer. Besonders, 1) in den fürstlichen Wohnungen, ein Zimmer, in welchem sich die Herrschaft aufzuhalten pfleget, wenn dieselbe entweder geheime Audienz gibt, oder allein seyn will. Figürlich, der Landesherr selbst, ingleichen ein Collegium der vornehmsten und vertrautesten Minister, welchen ein Herr die Geheimnisse seines Landes anvertrauet. Etwas an das Cabinett berichten. S. Cabinetts-Minister. 2) Ein Zimmer zu Kostbarkeiten und Seltenheiten, welches, wenn es von einem größern Umfange ist, eine Gallerie heißt. Ein Münz-Cabinett, Naturalien-Cabinett, Kunst-Cabinett, Mineralien-Cabinett, Stufen-Cabinett u.s.f. Figürlich, diese Seltenheit selbst, und eine jede Sammlung derselben. Ein Münz-Cabinett sammeln, anlegen.

Anm. Das t wird in der Deutschen Declination, wie in mehrern ausländischen Wörtern dieser Art, gedoppelt ausgesprochen, und daher am richtigsten auch im Nominativo verdoppelt, ob man es gleich nur einfach zu schreiben pfleget. Das Franz. Cabinet, das Ital. Cabinetto und Engl. Cabinet, sind Diminutiva von Cobane, eine Hütte, welches ohne Zweifel von dem Deutschen Koben abstammet. S. dieses Wort.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1291.
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