Camerad, der

[1295] Der Cámerad, des -s, plur. die Camerāden, im gemeinen Leben, ein Stubengesell, und in weiterer Bedeutung, ein jeder, welcher mit dem andern gleiche Hantierung und Lebensart hat. Besonders pflegen sich Soldaten, Lackeyen, Handwerksgesellen, Schüler u.s.f. mit dieser Benennung zu belegen.

Anm. Wir haben dieses Wort aus dem Ital. Camerata, und Franz. Camarade angenommen, ob es gleich eigentlich Deutschen Ursprunges ist, und von Kammer herkommt. Es bedeutete anfänglich Soldaten, welche mit einander in Einer Kammer wohnen, und die man ehedem auch mit einem mehr Deutschen Worte Stallbrüder, Stallgesellen nannte. In Niedersachsen ist dafür das Wort Maat, Maatse, üblich, Engl. Mate. S. auch Compagnie. Zu Carls des Großen Zeiten bedeutete Camaradum ein hölzernes Gewölbe, und die neuern Griechen gebrauchen καμαρδον für ein Gezelt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1295.
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