Cementiren

[1317] Cementiren, verb. reg. act. 1) Vermittelst eines Cementes, d.i. Mörtels oder Kittes, verbinden. Noch mehr aber, 2) in der Chymie und bey verschiedenen Metallarbeitern, vermittelst eines Cementes, d.i. nagenden trockenen Körpers, beitzen lassen. So wird das Gold cementiret, wenn man es mit einem aus fressenden Salzen bestehendes Cement-Pulver bestreuet, und brennet, theils um es zu reinigen, theils aber auch dessen Farbe erhöhen. Cementiren bedeutet daher bey Metallen nichts anders als beitzen, und beitzen lassen, nur daß es vermittelst trockener Körper geschiehet. Die Alchymisten cementiren auf ähnliche Art das Silber, um dessen Goldgehalt zu erhöhen. In weiterer Bedeutung gebraucht man dieses Wort auch von dem Eisen, wenn es in einem kupferhaltigen Wasser geheitzet und dadurch als Kupfer dargestellet wird. S. Cement-Kupfer. So auch die Cementirung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1317.
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