Düte, die

[1623] Die Düte, plur. die -n, Diminut. das Dütchen, des -s, plur. ut nom. sing. ein in Gestalt eines spitzigen Kegels zusammen gerolltes, und an der Spitze zugedrehtes Papier, etwas darin aufzubehalten. Eine Düte machen. Eine Zuckerdüte, Pfefferdüte u.s.f.

Anm. Im Nieders. lautet dieses Wort Tute oder Tüte, im Oberdeutschen Deute, Teute, und in der gezierten Obersächsischen Mundart Diete. Vermuthlich hat dieses Behältniß seinen Nahmen von seiner Ähnlichkeit mit einem Horne erhalten; denn Teute, Tuyte, Tote, bedeutete in der alten Niederdeutschen Mundart ein Horn. Dieses Wort würde uns zugleich auf das Zeitwort stoßen, im Nieders. stören, führen, welches sich von diesem Worte bloß durch den Zischlaut unterscheidet. Im Schwedischen ist Tut der Schnabel, und Turkanna, Holländ. Tuytkan, Nieders. Teute, eine hölzerne Kanne mit einem langen Schnabel. S. Zitze. Schon das Chald. טיט bedeutete ein Horn, das Slavonische duty aber ist hohl. Im Oberdeutschen wird eine Düte auch ein Scharmützel, ingleichen Kogl, d.i. Rolle, genannt. S. diese Wörter.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1623.
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