Dēmüthigen

[1445] Dēmüthigen, verb. reg. act. demüthig machen. 1. Eigentlich. Ich habe ihn gedehmüthiget. Er ist durch die Krankheit gar sehr gedemüthiget worden. O, wie demüthigen sie mich! Ein Lobspruch, den ich mir wegen seiner Größe nicht zueignen kann, thut mir weher, als ein verdienter Verweis, Gell. 2. In weiterer und zum Theil figürlicher Bedeutung. 1) Sich demüthigen, sich demüthig bezeigen. Sich vor einem demüthigen. 2) Bezwingen, unterwerfen. Seine Feinde demüthigen. So auch die Demüthigung, welches aber auch eine demüthigende Handlung, eine Veranlassung der Demuth bedeutet, Kränkung, empfindlicher Schmerz. Dieser Vorwurf war eine große Demüthigung für ihn. Viele Demüthigungen erfahren.

Anm. Bey dem Notker lautet dieses Zeitwort diemuoten, doumuoten, bey dem Kero nach einer andern Form theonan, bey den Übersetzer Isidors mit einem andern Anfangsworte chiodmuodan, im Nieders. oodmödigen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1445.
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