Dēmat, das

[1444] Das Dēmat, oder Dīemat, des -es, plur. die -e, ein Feldmaß in einigen Niedersächsischen Gegenden und den Marschländern, welches am häufigsten von Wiesen gebräuchlich ist. Im Hollsteinischen hält es, und zwar, im Eyderstädtischen, 216 Quadratruthen, die Ruthe zu 8 Ellen gerechnet, im Amte Tundern aber 180 Quadratruthen, die Ruthe zu 9 Ellen. In Ostfrießland bestehet es aus 450 Ruthen, Emder Maß, oder aus 400 Rheinländischen Quadratruthen.

Anm. Am kürzesten kömmt man freylich weg, wenn man dieses Wort mit Frischen von dem Latein. demetere herleitet, weil es doch eigentlich so viel Land bedeutet, als ein Mann in einem Tage abmähen kann. Nur muß man alsdann nicht fragen, wie der Niedersächsische Landmann zu so vieler Gelehrsamkeit gekommen sey. Im Oberdeutschen ist in eben dieser Bedeutung Mannsmahd üblich; woraus sich schließen lässet, daß in Demat die letzte Sylbe gleichfalls von mähen, Mahd ist. Nur die erste Sylbe ist dunkel. Vielleicht ist sie das alte theo, thie, ein Knecht. Vielleicht gehöret sie auch zu Thiod, Deut, das Volk, welches in einer andern Form auch einen Mann bedeutet haben kann. Im Ostfrießischen lautet dieses Wort Diemt. Dejwerca, bey dem du Fresne aus einer alten Englischen Urkunde, scheinet gleichfalls hierher zu gehören.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1444.
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