Dahlen

[1374] Dahlen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, aber nur in der vertraulichen Sprechart der Obersachsen üblich ist, tändeln, kindische Dinge vornehmen, sich albern bezeigen. Pfui, das heißt gedahlt, Weiße.


Küßt man mich, so heißt es thalen,

Günth.


Anm. Im Schwed. bedeutet tule einen lustigen, närrischen Menschen. Bey dem Ottfried ist duualen, duellen, zaudern; das Angels. dwelian, dwolian, bedeutet irren, albern seyn. Das Nieders. tellen, das Isländ. thylia und thaular, und das Oberd. talken, bedeuten ungereimtes Zeug reden. Die letztern stammen unstreitig von dem alten, noch im Nieders. üblichen Taal, die Sprache, und tellen, reden, ab; S. Zahl, und Erzählen. In einigen Mundarten lautet dieses Wort tallen und thalen. In einigen Gegenden hat man davon auch das Adv. und Adj. dahlig, dahlend.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1374.
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