Daneben

[1383] Danêben, adv. demonstrat. relativ. für neben diesen, neben diesem, neben denselben, neben demselben. Es bezeichnet 1) Einen nahe an einem andern gelegenen Ort. Er wohnet gleich daneben. Lege es nur daneben. Etwas daneben gießen, neben den rechten oder bestimmten Ort, vorbey. 2) Einen Zusatz zu dem vorigen, da man es auch als ein Bindewort ansehen kann, für über dieß, zugleich. Er ist ein verständiger Mann, daneben verstehet er viele Sprachen. In dieser Bedeutung ist es nur im Oberdeutschen und in der Kanzelleyberedsamkeit üblich, wo es auch darneben, danebens, danebst lautet. Aber nun verlasset ihr euch auf Lügen – darneben seyd ihr Diebe, Jer. 7, 8. Er hoffte aber darneben, daß ihm von Paulo sollte Geld gegeben werden, Apostelg. 24, 26. Im Hochdeutschen ist es veraltet, wenn gleich noch Rost singt:


Ihr kleiner Schäferschurz

Ward auch darneben

Der warmen Mittagsluft zum Spielen übergeben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1383.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: