Dengeln

[1446] Dêngeln, verb. reg. act. welches nur in der Landwirthschaft üblich ist, hämmern, doch nur von dem Schärfen der Sicheln und Sensen durch das Hämmern. Daher der Dengelhammer, ein dazu dienlicher Hammer; der Dengelstock, der dazu nöthige Amboß; das Dengelzeug, die dazu erforderlichen Werkzeuge.

Anm. Im Oberdeutschen lautet dieses Wort tengeln. Es kann füglich das Frequentativum von dehnen seyn, weil dieses Schärfen wirklich vermittelst der Ausdehnung des Stahles an der Schneide geschiehet. Allein da daenga im Schwedischen, und deingia im Isländischen, schlagen bedeuten, so kann man es noch besser als ein Frequentativum von diesem Worte ansehen. Die Niedersächsischen Landleute gebrauchen statt dessen das Zeitwort haaren. In einigen Gegenden ist einen Ochsen dengeln so viel als ihn schneiden, castriren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1446.
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