Dohne, die

[1510] Die Dohne, plur. die -n, ein größten Theils Niedersächsisches Wort, diejenigen, meisten Theils mit hölzernen Bügeln versehenen Schlingen auszudrucken, worin man zur Herbstzeit Drosseln und andere kleine Vögel zu fangen pfleget, und welche sonst auch Sprenkel, im Oberdeutschen Schneiden, Schneißen, am Rheinstrome Baumgerichte, und in Niedersachsen auch Snirren genannt werden. Dohnen legen, stellen.

Anm. Bey dem Plautus kommt Tenus schon in eben derselben Bedeutung vor:


Nunc ab transenna turdus lubricum petit:

Pendebit hodie putore, ita intendi tenus.


Das Schwed. Dåna bedeutet gleichfalls eine solche Vogelschlinge. Leibnitz leitet es von dehnen, Wachter von dem Angels. Tan, bey dem Ulphilas Taino, ein dünner Zweig, Reiß, eine Ruthe, (S. Zaun,) Ihre aber von dem Gothischen Than, eine Sehne, her; S. Sehne.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1510-1511.
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