Dompfaff, der

[1514] Der Dompfaff, des -en, plur. die -en. 1) In den niedrigsten Mundarten, ein Domherr; Nieders. Dompape. 2) Figürlich, besonders in Niedersachsen, ein Sangvogel, welchen Klein zu den Dickschnäblern, andere aber zu den Finken rechnen, und der im Hoch- und Oberdeutschen unter dem Nahmen Gimpel am bekanntesten ist; Pyrrhula, L. Den Nahmen eines Dompfaffen, oder Domherren hat er seinem schwarzen Scheitel zu danken, welcher ihm das Ansehen einer schwarzen Kappe gibt Wegen der rothen Brust, die das Männchen hat, wird er auch Blutfink, Goldfink, Rothfink, Rothschlägel, Rothgimpel, Rothvogel, wegen seines Geschreyes im Oberdeutschen auch Hahle und Quetsch, sonst aber auch Lohfink, Lüch, Laubfink, vielleicht, weil er streicht, wenn das Laub abfällt, im Engl. Bullfinch, Alp oder Nope, im Franz. Pivoine, genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1514.
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