Drachenkopf, der

[1532] Der Drachenkopf, des -es, plur. die -köpfe, eigentlich, der Kopf desjenigen Ungeheuers, welches unter dem Nahmen des Drachen bekannt ist. Figürlich, 1) in der Baukunst, Röhren, welche aus den Dachrinnen hervorragen, am Ende einem Drachenkopfe gleichen, und das Wasser, welches sich in den Dachrinnen gesammelt hat, ausspeyen. 2) In der Sternkunde, derjenige Punct, wo der Mond in seinem Laufe die Ekliptik durchschneidet, wenn er in die Vorderbreite tritt; Caput Draconis, oder Nodus[1532] dus lunae ascendens, welcher bey andern Planeten der aufsteigende Knoten genannt wird. 3) Eine Pflanze, welche so wohl in Amerika, als Sibirien und Österreich wächset, und diesen Nahmen vielleicht wegen des aufgeblasenen Schlundes der Krone hat, der einem Drachenkopfe nicht unähnlich siehet; Dracocephalum, L.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1532-1533.
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