Drangsal, das

[1537] Das Drangsal, des -es, plur. die -e, Bedrückung, Bedrängung, in der figürlichen Bedeutung. Er hat mir viele Drangsale angethan. Ingleichen die dadurch verursachte schmerzhafte Empfindung. Es war ein großes Drangsal für mich, meine Freunde sterben zu sehen.

[1537] Anm. In beyden Bedeutungen fängt dieses Wort an zu veralten; am meisten aber in der letzten. Im Oberdeutschen ist es weiblichen Geschlechtes. S. Sal. Im Schwedischen lautet es Trångsel, aber die Niedersachsen sagen dafür Drenginge. In den mittlern Zeiten sagte man im Oberdeutschen auch Pharantsal, Prangsal, Frantsal, so wie man für drängen auch phrengen, gleichsam verengen, gebrauchte. Im gemeinen Leben einiger Gegenden gebraucht man es noch für Gedränge. Es ist des Mahlens halber so viel Drangsal, daß die Mahlgäste nicht gefördert werden können.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1537-1538.
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