Drilling, der

[1553] Der Drilling, des -es, plur. die -e. 1) In dem Mühlenbaue, ein Getriebe oder Triebrad, welches aus zwey runden Scheiben bestehet, welche mit Stäben verbunden werden; in den gemeinen Mundarten ein Drehling, Drieling, Dreyling, im Oberdeutschen Trilling, sonst auch wegen einiger Ähnlichkeit, eine Laterne. Sind die Triebstecken nur in eine Welle eingeschnitten, oder eingelegt, so heißt ein solches Getriebe ein Rumpf. 2) An verschiedenen Werkzeugen, besonders Rädern, der krumme Theil, vermittelst dessen sie herum gedrehet werden; der Drehling, Drieling oder Triebel, z.B. an den Spulrädern, Schleifsteinen u.s.f. S. Dreher.

Anm. Frisch leitet auch dieses Wort in der ersten Bedeutung von treiben ab. Allein es ist wahrscheinlicher, daß mit demselben vornehmlich auf die zwey Scheiben gesehen werde, welche ein wesentlicher Theil eines Drillinges sind. Eine solche runde Scheibe, trochlea, heißt im Niedersächsischen noch jetzt eine Trile oder Drille. In der zweyten Bedeutung leidet die Abstammung von drehen gar keinen Zweifel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1553.
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