Drollig

[1557] Drollig, -er, -ste, adj. et adv. einen merklichen Grad Lachen erregend, possierlich. Das ist drollig. Ein drolliger Mensch. Ein drolliger Spaß. Ein drolliger Einfall. Das Drollige ist ungefähr die Grenze, wo sich das edle Komische von dem niedern Komischen scheidet.

Anm. Dieses Wort stammet zunächst aus dem Niedersächsischen her, wo es drullig lautet, und woher auch die Holländer ihr drol, die Engländer ihr droll, und die Franzosen ihr drosle, drôle haben. Die Abstammung ist noch ungewiß, obgleich einige das Zeitwort trollen, im Nieders. trulen, trullen, rollen, wälzen, andere das alte Nordische trolla, zaubern, hexen, Troll, ein Gespenst, Dämon, Menage aber drauculus, das Diminut. von draucus, für das Stammwort ansehen; anderer Ableitungen zu geschweigen. In Oberschwaben und Baiern ist Droll, Trolle ein Schimpfwort eines faulen nichtswerthen Menschen, in der Schweiz bedeutet Tröler, einen bösen Buben, und Trülle ist bey dem Pictorius eine liederliche Weibsperson, prostibulum. Für drollig gebrauchen die Niedersachsen auch putzig, schnurrig und schnakisch.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1557.
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