Einfädeln

[1694] Einfädeln, verb. reg. act. den Faden durch das Öhr der Nähenadel ziehen. Eine Nadel einfädeln. Figürlich, doch nur in der Sprache des täglichen Umganges, eine Sache einfädeln, sie mit Verschlagenheit veranstalten. Wenn sie mit der Frau Schwägerinn reden, und etwas heimlich einfädeln sollen: so haben sie diese Sorge nicht, Gell. Er weiß es alle Mahl so einzufädeln, daß er niemahls dabey zu kurz kommt.

Anm. Dieses Zeitwort ist das Diminutivum von dem ungewöhnlich einfädenen. Da für Faden so wohl im Oberdeutschen als Niedersächsischen auch Fadem, Faem, üblich ist, so lautet dieses Wort in der erstern Mundart auch einfädemen, und in der letztern infaemen, infämen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1694-1695.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: