Einschleichen

[1740] Einschleichen, verb. irreg. neutr. (S. Schleichen,) welches das Hülfswort seyn erfordert, hinein schleichen, in einen Ort schleichen. Die Katze ist unbemerkt eingeschlichen. Auch figürlich, heimlich, unbemerkt unter andere Dinge gerathen. Es sind viele Druckfehler mit eingeschlichen. Da etliche falsche Brüder – neben eingeschlichen waren, zu verkundschaften unsere Freyheit, Gal. 2, 4. Denn es sind etliche Menschen neben eingeschlichen, Br. Jud. V. 4. Am häufigsten wird dieses Wort, so wohl in der eigentlichen als figürlichen Bedeutung in Gestalt eines Reciproci gebraucht, sich einschleichen. Es hat sich eine Katze eingeschlichen, in das Zimmer. Es schlich sich ein Dieb ein, in das Haus. Es haben sich allerley Mißbräuche, Laster, böse Gewohnheiten bey uns, unter uns, eingeschlichen. Das Laster schleicht sich oft unter dem Nahmen der Tugend ein. Sich bey jemanden einschleichen, sich durch Schmeicheley oder andere verdächtige Mittel in dessen Gunst setzen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1740.
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