Ekelnahme, der

[1784] Der Êkelnahme, des -n, plur. die -n, im gemeinen Leben, ein Schimpfnahme, ein Beynahme, welchen man jemanden aus Verachtung oder zur Beschimpfung gibt; ein Spitznahme, Ökelnahme, im Nieders. Ökernahme, im Schwed. Ökname, im Dän. Öyenavn. Da Ekel auch überhaupt Verdruß, Unwillen, kurz alles was ein hoher Grad der unangenehmen Empfindung ist, bedeutet, so lässet sich dieses Wort auch ganz füglich von demselben herleiten; zumahl da hohnecken und ausecken in den gemeinen Mundarten auch für verspotten gebraucht werden. Indessen[1784] hat auch Ihres Ableitung ihre Wahrscheinlichkeit, der es von dem alten Zeitworte aukan, vermehren, abstammen lässet, (S. Auch,) so daß Ekelnahme eigentlich einen jeden Beynahmen bedeuten würde. Es ist nur dabey zu bedenken, daß dieses Wort jederzeit im nachtheiligen Verstande für einen Spottnahmen gebraucht wird; daher die erste Ableitung doch immer mehr Wahrscheinlichkeit hat.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1784-1785.
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