Endung, die

[1809] Die Êndung, plur. die -en, von dem Zeitworte enden. 1) Die Handlung, da man eine Sache endet, oder zu Ende bringet; ohne Plural. Die Endung eines Streites, eines Geschäftes; wofür aber Endigung im Hochdeutschen üblicher ist. 2) Das Ende einer Sache, so wohl dem Raume als der Zeit nach.


Die Wohlthat wird stets währen,

So weit sich ewig nicht in Endung wird verkehren,

Opitz.


Auch diese Bedeutung ist im Hochdeutschen ungewöhnlich, wo man das Wort 3) nur noch in der Sprachkunst von den Endsylben und Endbuchstaben der Wörter gebraucht. Beywörter dreyer Endungen. Besonders werden bey den Nennwörtern ihre Abänderungen in der Declination Endungen genannt, welche bey den Lateinern Casus heißen, wofür einige durch eine ungeschickte Übersetzung die Ausdrücke Fälle oder Fallendungen einführen wollen. Die erste Endung, der Nominativ; die zweyte Endung, der Genitiv, u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1809.
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