Enkel (1), der

[1813] 1. Der Ênkel, des -s, plur. ut nom. sing. des Kindes Kind, in beyderley Geschlechtern. Sie ist mein Enkel. Er ist mein Enkel. Noch häufiger unterscheidet man beyde Geschlechter durch[1813] Enkel und Enkelinn. In weiterer Bedeutung, besonders in der höhern Schreibart, sind die Enkel die Nachkommen überhaupt.

Anm. Enkel ist ohne Zweifel mit dem vorigen verwandt, so fern dasselbe ehedem einen jungen Menschen überhaupt bedeutet haben mag. In Oberdeutschland lautet dieses Wort Enikel, Enenkel, Änenchel, welches, wie Frisch will, so viel bedeutet, als des Ahnen oder Großvaters, Knecht oder Knabe. S. Ahnen. Für Enkel ist in einigen Oberdeutschen Gegenden auch Großsohn und Großtochter, und in andern der Tiechter, Dichter, üblich, welches ohne Zweifel zu Tochter gehöret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1813-1814.
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