Erhängen

[1899] Erhängen, verb. reg. act. 1) Aufhängen, in die Höhe hängen, (irhengan schon bey dem Ottfried;) in welcher Bedeutung es doch im Hochdeutschen veraltet ist, wo man es 2) nur noch in engerer Bedeutung gebraucht, durch Aufhängen todten, besonders so fern solches eine Art des Selbstmordes ist. Er hat sich erhängt. Von dem Erhängen anderer ist hängen und henken üblicher. Daher die Erhängung. S. auch Erhenken

Anm. Notker und Tatian gebrauchen erhengan und irhengan auch für kreuzigen. In einigen Ausgaben der Deutschen Bibel ist dieses Activum mit dem ungewöhnlichen Neutro erhangen verwechselt worden. Meine Seele wünschet erhangen (erhänget) zu seyn, Hiob 7, 15. Judas erhang (erhängte) sich, Matth. 27, 5.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1899.
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