Erhellen

[1902] Erhêllen, verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1) Als ein Activum, hell machen, in der höhern Schreibart, für das niedrigere aufhellen.


O Sonne, die mein Angesicht

Aufs neu jetzund erhellet,

Weiße.


Ingleichen figürlich, deutlich, bekannt, offenbar machen; ein im Hochdeutschen seltener Gebrauch.


Dann dient die Hoheit nur, sein Laster zu erhellen,

Haged.


Den Zucker erhellen, bedeutet in den Zuckersiedereyen in dem eigentlichsten Verstande, den Zuckersaft bey dem dritten Sude in eine klare und helle Brühe verwandeln, welches in dem Erhellkessel geschiehet. Daher die Erhellung. 2) Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, helle werden, doch nur im figürlichen Verstande, deutlich, begreiflich werden. Daraus erhellet, daß u.s.f. Die Wahrheit erhellet daraus. Wie dieses daraus erhellen soll, sehe ich nicht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1902.
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