Ersaufen

[1932] Ersaufen, verb. irreg. neutr. (S. Saufen,) welches das Hülfswort seyn erfordert, in einem flüssigen Körper ersticken, im Wasser umkommen, in den niedrigen Sprecharten. Er ist ersoffen. In der letzten Wasserfluth sind Menschen und Vieh ersoffen. In der edlern Schreibart ist dafür ertrinken üblicher. In der Landwirthschaft ersäuft der Same, das Getreide, wenn es von dem darüber stehenden Wasser verderbt wird. Ersoffene, vom Wasser überschwemmte und verderbte, Äcker, Wiesen u.s.f. Die figürlichen R.A. in den Wollüsten, in allen Lastern ersoffen seyn, ihnen ohne Mäßigung ergeben seyn, sind gleichfalls niedrig. Im Wein ersoffen seyn, Es. 28, 7, für das niedrige versoffen, ist noch dazu ungewöhnlich. In einigen, besonders Niedersächsischen Mundarten ist in allen obigen Bedeutungen auch versaufen üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1932.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika