Exempel, das

[1986] Das Exếmpel, des -s, plur. ut nom. sing. aus dem Latein. Exemplum, das Beyspiel, in beyden Bedeutungen dieses Wortes. 1) So fern es eine ähnliche Sache ist, welche die Möglichkeit einer andern zeiget, oder ihr zur Erläuterung dienet. Ein Exempel anführen. Etwas zum Exempel anführen. Zum Exempel, abgekürzet. 3. E. die gewöhnliche Formel einer solchen angeführten Sache. 2) In engerer Bedeutung, eine Begebenheit, die man zur Vorschrift seines Verhaltens annimmt, oder annehmen soll; ein Beyspiel, Vorbild. Ich will deinem Exempel folgen. Laß dir das ein Exempel seyn. Ein Exempel an etwas nehmen, sich eine Begebenheit zur Warnung dienen lassen. Ein Exempel an jemanden statuiren, im gemeinen Leben ihn andern zur Warnung oder zum Schrecken bestrafen. Anm. In der edlen Schreibart vermeidet man dieses Wort gern, weil Beyspiel bereits in beyden Bedeutungen üblich ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1986.
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