Faulenzen

[59] Faulenzen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches aber nur im gemeinen Leben üblich ist. 1) * Faul riechen oder schmecken, die Fäulniß der Säfte durch Geruch und Geschmack verrathen; doch nur im Oberdeutschen, wo dieses Wort auch fauleinen, fäulelen lautet. S. -Enzen. 2) Faul, d.i. zur pflichtmäßigen Bewegung und Arbeit träge seyn, und dieser Neigung nachhängen, im gemeinen Leben. Im Bette liegen und faulenzen. Im Nieders. ist dafür fülken üblich. Daher der Faulenzer, ein fauler, träger Mensch, im Niedersächs. Lullsack, Lüley, Vuulwambs, Lanterfant, Luggerer, Banklammert, bey dem Opitz Fäuling, S. Faul Anm. Die Faulenzerey, das Faulenzen; faulenzerisch, diese Trägheit verrathend,[59] welche insgesammt nur in den niedrigen Sprecharten üblich sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 59-60.
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