Feigbohne, die

[80] Die Feigbohne, plur. die -n, eine gleichfalls mehr Oberdeutsche Benennung einer Art großer Bohnen, Lupinus L. besonders derjenigen, welche weiße Blumen tragen, und auf dem Felde, als ein Futter für das Vieh gebauet werden, daher sie auch Feldbohnen und Saubohnen heißen; Lupinus albus L. Die Feigbohnen mit gelber und blauer Blüthe hingegen sind eßbar, werden in den Gärten gebauet, und in Obersachsen Puffbohnen, ingleichen große Bohnen genannt. Beyde Arten sind aus Italien zu uns gekommen. Frisch glaubt, das Feig hier so viel als feige, unbrauchbar, bedeute, weil diese Bohnen, besonders die weißen, für Menschen nicht eßbar sind. Andere leiten die Benennung von der Gleichheit mit den Feigen her. Allein da man das Wasser, worin dergleichen Bohnen gekocht worden, schon lange als ein bewährtes Mittel wider die Feig- und andere Warzen gehalten hat, so stehet es dahin, ob nicht dieses zu ihrer Benennung Anlaß gegeben hat; obgleich auch ihre Größe und runde Gestalt dabey in Betrachtung kommen kann, S. 1 Feige und Wicke. Im Nieders. heißen sie Fiekbonen, Viekbonen, Wickbonen, an andern Orten Veitsbohnen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 80.
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