Ferne, die

[114] Die Fêrne, plur. die -n, das Hauptwort von dem Bey- und Nebenworte fern, ein ferner Raum, die Entfernung, und entfernte Gegenstände selbst. 1) Eigentlich, von dem Raume, in der höhern und anständigern Schreibart, wofür im gemeinen Leben die Weite üblich ist; ohne Plural. In die Ferne sehen. Darf sich die Dichtkunst auch wohl aus dunkler Ferne dir nahen? Klopst. Noch mehr von entfernten Örtern und Gegenständen, mit dem Plural. In der Nähe und in der Ferne. In der Ferne seyn, in die Ferne reisen. Da er so mit geflügeltem Blick jede Ferne durcheilt, Klopst. In der Mahlerey werden die entferntesten Gegenstände die Fernen genannt. 2) Figürlich, von der Zeit, eine entfernte Zeit. Das ist noch in weiter Ferne. In der Ferne wird er es nicht aushalten. Die Länge hat die Ferne, im gemeinen Leben, was lange währet, ist noch fern und ungewiß.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 114.
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