Firlefanzerey, die

[164] Die Firlefanzerēy, plur. die -en, alberne Possen, unwitzige schnelle Einfälle, alberne Ausflüchte, in den gemeinen Sprecharten; fast wie Alefanzerey. Auch das einfachere der Firlefanz, plur. inus. kommt zuweilen in der eben gedachten Bedeutung vor. Ihr (der Fürsten) Studium ist Firlefanz, Göcking, d.i. Kinderey, Possen. Luther nennt einen Firlefanzer, der mit Worten umher träumet. Die letzte Hälfte ist unstreitig das veraltete fanzen, albern reden, irre reden, fantasiren, welches noch jetzt in einigen gemeinen Mundarten fanzeln lautet, wovon man daselbst auch fanzelig, albern, ungereimt, hat. S. Alefanzerey. Nur für die erste Hälfte weiß ich keine befriedigende Ableitung; denn Frischens Einfall, daß das[164] ganze Wort aus dem Franz. Faire l'avance zusammen gezogen worden, verdient keine Erwähnung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 164-165.
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