Fractur, die

[261] Die Fractūr, plur. inus. aus dem mitlern Lat. Fractura, und dieß von frangere, brechen, die gewöhnliche Gestalt der Deutschen gedruckten Buchstaben, weil sie gebrochen, d.i. eckig sind; zum Unterschiede von der runden oder Schwabacher. Daher Fractur-Buchstaben, Fractur-Schrift u.s.f. In den Druckereyen hat man mehrere Arten der Fractur, z.B. Canon-Fractur, Mittel-Fractur, Text-Fractur, Tertia-Fractur, Cicero-Fractur, Corpus-Fractur u.s.f. die verschiedene Größe dieser eckigen Schrift zu bezeichnen. Da man in den mittlern Zeiten auch das Lateinische mit solchen Buchstaben, welche man sonst auch Gothische zu nennen pfleget, schrieb, so wurde Fractura auch von dieser Schrift im Lateinischen gebraucht, wie aus des Du Fresne Glossario erhellet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 261.
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