Franzband, der

[265] Der Franzband, des -es, plur. die -bände. 1) Eine Art des Bücherbandes, da die Bücher in ganz Leder gebunden und hinten auf dem Rücken mit Gold abgedruckt werden. 2) Ein in einem solchen Bande eingebundenes Buch.

Anm. Weil im mittlern Lat. Francenum, und im Holländ. Francijn, Pergament bedeutet, vermuthlich, weil andere Nationen es anfänglich nur aus Frankreich bekamen, so leiten einige diese Benennung daher. Allein es ist glaublicher, daß Franz – hier, so wie in den folgenden Zusammensetzungen für französisch stehet; zumahl da diese Bände unstreitig eine Französische Erfindung sind, francius auch im mittlern Lat. sehr oft für francicus[265] vorkommt. Über dieß ist ja ein Franzband kein Pergamentband.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 265-266.
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