Furche, die

[364] Die Furche, plur. die -n, die vermittelst der Pflugschar gezogene Vertiefung in die Erde. 1) Eigentlich, so wohl die auf dem Acker neben einander gezogenen Vertiefungen, welche eigentlich das Pflügen ausmachen, als auch die Vertiefung zwischen zwey Ackerbeeten, welche auch eine Grenzfurche, eine Wasserfurche, weil sie zugleich zur Ableitung des Wassers dienet, im Brandenburg. Scheidfahre, im Schleßwig. Scheidungsfurchen und grüne Furchen, und im Oberdeutschen der Strang genannt wird. Furchen ziehen, machen. Solcher Rath grünte auf allen Furchen im Felde wie Galle, Hos. 10, 4. 2) Figürlich, längliche Vertiefungen, Striemen, Runzeln. Achtzig Jahre eines glücklichen Lebens hatten nur schwache Furchen auf seiner heitern Stirn gezogen, Wiel.

Anm. Dieses Wort lautet schon bey dem Notker Furche, im Angelsächs. Furh, im Engl. Furrow, im Holländ. Voore, im Schwed. For, Fora, im Lat. Porca und Forus, im Dän. aber Furre. In den Nieders. Mundarten, die den harten Hauchlaut gern vermeiden, lautet es Fahre, Fuhre, Fore. Es stammt von fahren her, so fern es ehedem ziehen, pflügen bedeutete. Im Angels. ist fyrian und im Lat. forare pflügen. Die von dem Pfluge aufgehäufte Erde neben dieser Vertiefung heißt bey einigen gleichfalls die Furche, bey andern die Erdfurche, im Meklenburg. ein Balken, im Brem. der Remel, im Oberd. der Furchenrain.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 364.
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