Furt, die

[371] Die Furt, plur. die -en, ein seichter Ort in einem Wasser, wo man durch dasselbe fahren, gehen oder reiten kann. Die Männer jagten ihnen nach bis an die Furt, Jos. 2, 7. Sie gewannen die Furt am Jordan ein, Richt. 3, 7. Und machten die Furt, 2 Sam. 19, 18. Über eine Furt gehen.

Anm. Dieses Wort lautet bey dem Stryker Fuert, im mittlern Lat. Forda, im Angelsächs. und Engl. Forth, im Holländ. Voord, im Dän. Bort, im Böhm. Brod, im Griech. πορος. Es stammet von fahren ab, so fern es gehen, reisen überhaupt bedeutete. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes. Und zog an den Furt Jaboc, 1 Mos. 32, 22. Ein fuert, Stryk. In einem etwas andern Verstande bedeutet das Dän. Fiord, Far bey dem Ottfried, das Schwed. Fjärd, das Isländ. Fiord und das damit verwandte Lat. Fretum, eine Meerenge. S. Fahrt, Fährte und Anfurt. Im Oberd. ist Furt im männlichen Geschlechte auch das Bett eines Flusses. Statt Furt gebrauchen die Niedersachsen ihr Wadt, ein Ort, wo man durchwaten kann; womit das Lat. Vadum sehr deutlich verwandt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 371.
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