Gaste, die

[429] Die Gaste, plur. inus. ein Wort, welches nur noch mit dem Vorworte zu, ohne Artikel, in einigen R.A. gebraucht wird, wo es so viel als einen Schmaus, oder eine Mahlzeit bedeutet. Jemanden zu Gaste laden oder bitten. Sich selbst zu Gaste bitten, ungeladen als ein Gast kommen. Zu Gaste gehen, bey einem zu Gaste kommen. Jemanden zu Gaste haben, ihn bey sich bewirthen. Er ist zu Gaste, bey einem Gastmahle. Raguel lud alle seine Nachbaren und Freunde zu Gast, Tob. 8, 21. Und die Jüden sieben Tage zu Gast haben sollte, 3 Macc. 6, 28. Frisch glaubt, daß dieses Wort das vorige Gast sey, und daß zu Gaste so viel bedeute, als daß jemand ein Gast sey. Allein es scheinet hier vielmehr mit dem Nieders. Köste, im Epirotischen Gosty, ein Schmaus, eine feyerliche Mahlzeit, überein zu kommen. S. Köste und Gastgeber.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 429.
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