Gastfrey

[430] Gastfrey, -er, -este, adj. et adv. 1) Bereit, fremde und reisende Personen unentgeldlich aufzunehmen und zu bewirthen, eine in den ehemahligen Zeiten, da es noch keine öffentliche Herbergen und Gasthöfe gab, sehr nöthige und hoch geschätzte Tugend. Seyd gastfrey unter einander ohne Murmeln, 1 Petr. 4, 9. Ein Bischof soll gastfrey seyn, Tit. 1, 8. 2) Bereit, andere unentgeldlich mit Speise und Trank zu bewirthen. Ein gastfreyer Mann, der gern und oft Gäste hat. In beyden Fällen bedeutet frey freywillig, unentgeldlich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 430.
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