Gauch (1), der

[435] 1. * Der Gauch, des -es, plur. die -e, oder Gäuche, oder des -en, plur. die -en, ein nur im Oberdeutschen übliches Wort. 1) Ein junger unbärtiger Mensch, im verächtlichen Verstande; Ital. Cucco. Daher die ersten Haare des Bartes, die Milchhaare, im Oberdeutschen auch der Gauch, ingleichen Gauchfedern, Gauchhaare genannt werden. 2) Ein Narr; im Hochdeutschen ein Geck. Der unuuise und der gouch uuerdent verloren, Notk. Ir goucha, ihr Narren, ebend.


Ich wer ein gouch wolt ich mich der entsagen,

Graf Rud. von Niuwenburg.


Wie würden Dorf und Städte

Voll loser Jauchen seyn!

Opitz.


Kaisersberg gebraucht auch das Fämin. die Gäuchinn, für eine Närrin. 3) Ein Blendwerk, ein Gespenst. 4) Die Spanische Fliege, oder der grüne stinkende Käfer mit langen Füßen, der in den Apotheken gebraucht wird; Meloe vesicatorius L. S. Gaukeln und Geck, welche im Hochdeutschen von diesem Worte abstammen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 435.
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