Gaukel, der

[436] * Der Gaukel, des -s, plur. ut nom. sing. ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, welches possenhafte Stellungen des Leibes, wunderliche Bewegungen, und lächerliche Geberden, zuweilen auch die Hexerey und ähnliche Arten der Verblendung bedeutet. Im Hochdeutschen sind dafür Gaukeley, Gaukelpossen, Gaukelspiel, Gaukelwerk üblicher. Im Oberd. lautete es ehedem auch Göchel, Geuchel, im mittlern Lat. Jocale, Jocalus. Disin zeichen tout er mit coukele, haec signa in Beelzebub facit, Notk. Das disu Welt ein gouggel ist, Winsb.


Nu sich der werlte Gochel an

Wie si ir Volger triegen kan,

Winsb.


S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 436.
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