Gelbschnabel, der

[525] Der Gêlbschnabel, des -s, plur. die -schnäbel, eigentlich ein Vogel mit einem gelben Schnabel. Besonders und zum Theil figürlich. 1) Eine Art Königsfischer oder Eisvögel mit gelben Schnabel und Füßen und bunten Federn; Ispida rostro luteo Klein. 2) Eine Art Adler mit goldgelben Schnabel und Füßen, einem grauweißen Kopfe, eisenfarbigen Leibe, und einer Menge haarichter Federn zwischen dem Schnabel und den Augen; Aquila Pygargus Klein. 3) Ein jeder junger Vogel, der noch einen gelben Schnabel hat, und sein Futter mit offenem Maule erwartet, im gemeinen Leben; Nieders. Jaansnabel. 4) Figürlich, in verächtlichem Verstande, ein junger unerfahrner Mensch, ein naseweiser Jüngling ohne Erfahrung; Nieders. Jaansnabel, Snappsnute, Rappsnabel, von rapp, gelb, (S. Repphuhn,) Witbeck, Wittkavel, in Baiern Fleschmal, gleichsam Fleischmaul, d.i. unbärtig, ein Milchbart, Franz. Bejaune, im mittlern Lat. Beanus, im Engl. Bill-white, Weißschnabel, im Schwed. Golben, Gelbbein.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 525.
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