Gemächlichkeit, die

[545] Die Gemächlichkeit, plur. die -en, von dem vorigen Bey- und Nebenworte. 1. Der Zustand, da ein Ding gemächlich ist, in beyden figürlichen Bedeutungen des vorigen Wortes, und ohne Plural. 1) Die Abwesenheit der Mühe oder Beschwerde bey einem Dinge, oder bey einer Handlung. Die Gemächlichkeit eines Hauses, eines Gebäudes, eines Bettes, eine Stuhles. Hier können die Schiffe mit Gemächlichkeit ausgebessert werden. 2) Die sinnliche Abneigung vor den mit einer Handlung verbundenen Beschwerden, die Fertigkeit Beschwerden zu scheuen. Die Gemächlichkeit lieben. Dieser Gemächlichkeit, die den großen Tugenden so hinderlich ist, diesem Hange zur Bequemlichkeit muß der Lehrer durch Arbeitsamkeit wehren, Gell. Mor. 2. Ein gemächliches Ding, ein gemächlicher Umstand. Ein Haus, welches viele Gemächlichkeiten hat. Ich will dieser Gemächlichkeit gern entbehren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 545.
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