Gespiele, der

[632] Der Gespiele, des -n, plur. die -n, Fämin. die Gespielinn, plur. die -en, solche Kinder, mit welchen andere Kinder spielen, mit welchen sie einen vertrauten Umgang haben; Spielgenossen, Spielfreunde. In der edlen Schreibart auch im weiblichen Geschlechte, vertraute Freundinnen erwachsener Frauenzimmer, wo in der Deutschen Bibel Gespiele auch im weiblichen Geschlechte gebraucht wird. Daß ich meine Jungfrauschaft beweine mit meinen Gespielen, Richt. 11, 37. Ihre Gespielen, die Jungfrauen, die ihr nachgehen, Ps. 45, 15. Ingleichen figürlich. Glückliche Zeiten, da Tugend und Unschuld noch meine Gespielinnen waren! Gespielinn meiner Nebenstunden, redet Hagedorn die Dichtkunst an.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 632.
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