Glauch

[706] Glauch, -er, -este, adj. et adv. welches nur im Bergbaue üblich ist, eine weißblaue, dem Schimmel ähnliche Farbe zu bezeichnen. Glauches Erz, glauches Gestein. Weil dergleichen Gestein alle Mahl taub, d.i. ohne Erzgehalt zu seyn pfleget, so heißt ein glaucher Gang eben daselbst auch so viel, als ein tauber oder leerer Gang.

Anm. Dieses Wort kommt mit dem Latein. glaucus sehr deutlich überein. Aber ist es wohl glaublich, daß die Deutschen Bergleute es aus dem Lateinischen entlehnet haben sollten? Es gehöret mit dem Lat. vielmehr zu glühen, Licht und dem ganzen Geschlechte dieser Wörter, und mag ehedem eigentlich hell bedeutet haben. Im Isländ. ist glae noch jetzt hell. S. Glühen, Glau, Glanz, Licht u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 706.
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