Gleißnerey, die

[720] Die Gleißnerēy, plur. inus. die Bemühung, von außen anders, und besonders besser zu scheinen, als die innere Beschaffenheit es verstattet, ingleichen die Fertigkeit dieser Bemühung, die Heucheley; im Oberdeutschen und der höhern Schreibart der Hochdeutschen. Die, so in Gleißnerey Lügenredner sind, 1 Tim. 4, 2. Sein Wesen ist nichts als Gleißnerey.


Dein Weinen, dein Gebeth ist falsche Gleißnerey,

Gryph.


Anm. Bey den Schwäbischen Dichtern Glissenheit, Klissenheit, im Oberdeutschen auch Gleimerey. S. 2 Gleißen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 720.
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