Goldamsel, die

[743] Die Goldamsel, plur. die -n, eine Art Amseln oder Drosseln, mit himmelblauen Füßen, goldgelben Leibe und schwarzen Federn auf den Flügeln, welche ihr Nest an die Bäume hängt; [743] Turdus aureus Klein, Coracias Oriolus L. Golddrossel, Goldmerle; im gemeinen Leben wegen seines Geschreyes, welches sich allemahl in io endiget, Byrol, Byrolt, Bierhohler, Pirolt, Pyrolf, Pyrale, Tyrolf, Pfeifholder, Bruder Hultrof, Wyrok, Weihrauch, Weihrauchvogel, der Schulze, von Milo, im Hessischen Gerolf, im Böhmischen Brhel, in der Schweiz Wittewalch, im Nieders. Wittewal, Engl. Witwal, im Meklenburgischen Bulaw, in Steiermark und Österreich Vogelfiraus, Gugelfiaus und Kugelfiraus; weil er nach den Kirschen sehr lüstern ist, auch Kirschvogel, Kirschhold, um Cöln Kirsenrife; in Meißen Pfingstvogel, und weil er die Stimme anderer Vögel gerne nachäffet auch Vogelspötter; Franz. Loriot, Orimerle, Compere.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 743-744.
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