Gottselig

[763] Gottselig, -er, -ste, adj. et adv. bemühet, oder Fertigkeit besitzend, Gott zum Grunde seines ganzen Verhaltens zu gebrauchen, alle seine Handlungen zu Gottes Ehre einzurichten, und in dieser Gesinnung gegründet; im Gegensatze des gottlos. Gottselig leben. Ein gottseliger Mensch. Ein gottseliger Wandel. Es ist ein großer Gewinn, wer gottselig ist, 1 Tim. 6, 6.

Im Nieders. gotthillig. Daß die letzte Hälfte hier nicht das Beywort selig, beatus, sondern die Ableitungssylbe -selig ist,[763] wird bey diesem Worte gezeiget werden. Gottselig ist daher ungefähr so viel wie göttlich, so fern es den göttlichen Eigenschaften, dem göttlichen Verhalten gemäß bedeutet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 763-764.
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