Graus (2), der

[790] 2. † Der Graus, des -es, plur. inus. ein im Hochdeutschen gleichfalls veraltetes Wort, das Grauen, d.i. den mit Schauer verbundenen Grad des Schreckens, der Furcht, des Ekels und des Abscheues, und in weiterer Bedeutung Schrecken überhaupt zu bezeichnen.


Die Scheffleut bald aus großem Graus

Zogen all ire kleider aus,

Theuerd. Kap. 32.


Solher val der bracht im kein graus,

Theuerd. Kap. 68,


keinen Schrecken.


Panduren überfiel ein ungewohnter Graus,

Zachar.


Anm. Im Böhm. bedeutet Hruza den Schrecken, im Pohln. Groza die Furcht, und im mittlern Lateine Greusa, Greusia, Grausia, alt Franz. Greuse, Zank, Streit, Klage, welches aber wohl zu Geräusch und Rauschen zu gehören scheinet. S. Grauen, Grausam und Grausen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 790-791.
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