Griebe, die

[798] Die Griebe, plur. die -n, ein nur in den gemeinen Sprecharten übliches Wort, gröbliche überbleibende Stücke aller Art zu bezeichnen. Besonders bezeichnet man mit diesem Nahmen die häutigen und sehnigen Stücke, welche von dem ausgelassenen Schmalze, Talge u.s.f. in der Pfanne übrig bleiben.

Anm. Im Nieders. Greve, im Hannöv. Grebe, im Westphäl. mit Vorsetzung des Zischlautes Sgreve, Sgrove, im Schwed. Grefwar, im Engl. Greaves. Im mittlern Lat. bedeutet Greva und im alt Franz. Greve, groben Sand, Gries, Franz. Gravier, Nieders. Gräving. Ohne Zweifel mit Graupe aus einer gemeinschaftlichen Quelle. Im mittlern Lateine heißen die Grieben, nach einer gewöhnlichen Verwechselung des b und m, Cremium, im Griech.κριμνον, in Baiern Grämel und Krämel. S. auch Krume.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 798.
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