Grimmen

[805] Grimmen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordet. 1) Grimmig seyn, in einen wüthenden Zorn gerathen; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, wovon noch das zusammen gesetzte ergrimmen üblich ist. 2) Einen hohen, mit Verzerrung der Gesichtszüge verbundenen Grad des Schmerzens verursachen; in welcher Bedeutung es unpersönlich und nur von den Schmerzen im Unterleibe und besonders in dem Grimmdarme gebraucht wird. Es wird dich im Bauche grimmen, Offenb. 10, 9, 10. Der Infinitiv auch als ein Hauptwort. Das Grimmen im Leibe haben oder bekommen. Ein unsättiger Fraß hat das Grimmen und Bauchwehe, Sir. 31, 24. S. auch Bauchgrimmen. Von vielen wird es unrichtig krimmen geschrieben und gesprochen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 805.
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