Grot, der

[820] Der Grot, des -es, plur. die -e, ein nur in einigen Niedersächsischen Gegenden, besonders im Bremischen und Ostfriesländischen, übliches Wort, eine Scheidemünze zu bezeichnen, welche in Bremen 3 Schwaren oder 4 Pfennige gilt; 72 Grote machen einen Reichsthaler. In Ostfriesland hält ein Grot 11/2, Syferts, oder 3 Örtchen, oder 71/2 Witten; 72 Grot machen daselbst gleichfalls einen Reichsthaler. Ein Grot Flämisch, welches eine Rechnungsmünze ist, hält im Brabantischen 31/3, in Hamburg 31/2, und in Holland 4 Meißner Pfennige. Ein Englischer Groat hingegen hält 7 Bremische Grote, oder 2 Gr. 4 Pf. Meißn.

Anm. Es ist vermuthlich das Hochdeutsche Groschen oder Gröschel, welches in der Niedersächsischen Mundart Grot lautet. Indessen wird in dem Bremisch-Nieders. Wörterb. behauptet, daß es eine Ellipsis sey, und vollständig ein groter Swaren heiße.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 820.
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