Grotesk

[820] Grotếsk, -er, -este, adj. et adv. aus dem Franz. grotesque, in den schönen Künsten, unnatürlich, der Natur nicht gemäß, bloß in der Einbildungskraft und Fantasie des Künstlers gegründet. Groteske Figuren von Thieren und Menschen, welche nicht in ihren ordentlichen und gewöhnlichen Verhältnissen vorgestellet sind. In der Baukunst sind die Grotesken niedrig erhabene Bildwerke, welche aus mancherley nach der Fantasie geschlungenen Zügen bestehen, und in der Natur nicht angetroffen werden. In weiterer Bedeutung auch für seltsam, unnatürlich, wunderlich, lächerlich, überhaupt. Ein grotesker Einfall.

Anm. Von dem folgenden Worte Grotte, weil Johann von Udine dergleichen Werke zuerst in den Ruinen des Palastes des Titus fand, welchen man die Grotten nannte. Er war der erste, der diese Arbeit wieder in den Gang brachte.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 820.
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